Samstag, 20. Februar 2010

Das Leben bringt dich um

Das ist alles, was da ist. Keine cleveren Metaphern. Keine tiefere Bedeutung. Das Leben bringt dich schlicht und ergreifend um.

Und es lässt sich ganz schön Zeit dafür.

English Version

Life kills you


That’s all there’s to it. No clever metaphors. No deeper meaning. Life just quite honestly kills you.

And it sure takes its sweet time doing it.

Freitag, 12. Februar 2010

Ich kann nicht aufhören zu weinen

Tränen laufen ununterbrochen über mein Gesicht. Ich sehe mich um, sehe dieselben Bilder, die ich die letzten 400 Jahre gesehen habe - zumindest fühlt es sich wie 400 Jahre an - und ich fange an mich zu fragen, ob es jemals etwas anderes geben wird. Ich sehe Leute töten, Leute verhungern, Leute ficken, Leute lachen und Leute sterben.

 

Meine Tränen fließen weiter. Es gibt nichts, was ich dagegen tun kann, so sehr ich es auch versuche, es hört nicht auf. Ich schreie auf die Leute ein, sie sollen etwas machen; irgendetwas anders machen, aber sie hören nicht. Ich schreie auf mich selbst ein, ich soll aufhören deshalb zu weinen, denn es ist schon immer so gewesen und darüber Tränen zu vergießen wird nichts daran ändern, aber ich höre nicht.

 

Es ist dieser Moment, in dem ich bemerke, warum meine Tränen nicht versiegen.

Sie versiegen nicht, weil ich die ganze Zeit gähne. Weil ich mich so an diesen ganzen Scheiß gewöhnt habe und ich ihm so müde bin, dass alles was ich tun kann ist, ihn anzugähnen wie ein gottverdammter Vollidiot.

 

Das ist es, was diese Welt mit dir macht; sie schafft es, dass du aufhörst, dich zu kümmern.

Ich hasse es hier. 

 

English Version

 

I can’t stop crying

 

Tears run down my face constantly. I look around, see the same pictures I’ve seen for the last 400 years - at least it feels like 400 years - and I start wondering if there’ll ever be something different. I see people killing, people starving, people fucking, people laughing and people dying.

 

My tears keep flowing. There’s nothing I can do about it, as much as I’m trying, it won’t stop. I’m screaming at the people to do something; something different, but they don’t listen. I’m screaming at myself to stop crying about it, that it has always been this way and that shedding tears about it won’t change a thing, but I don’t listen.

 

It’s that moment when I realize why the tears won’t stop.

It’s because I’m yawning all the time. Because I’ve grown so familiar with all this bullshit; so tired of all this bullshit, that all I can do is yawn at it like a fucking idiot.

 

That’s what this world does to you; it makes you stop caring.

I hate it here.

Freitag, 5. Februar 2010

Ich hasse euch alle

Wenn du dich fragst, ob du damit gemeint bist, bist du’s.

 

Ihr alle macht mich einfach krank. All die Scheiße, die um euch passiert und kein Mensch denkt dran auch nur einen Finger zu rühren, um was dagegen zu unternehmen.

 

Wer Gründe braucht, warum ich euch hasse, soll sie kriegen:

In New York gab es vor einigen Jahren einen Fall von einer Frau, die in dem Hof eines Häuserblocks am hellen Tag mehrfach vergewaltigt und dann ermordet wurde. Über 30 Menschen, die in den Blöcken wohnten haben zugesehen und niemand hat irgendetwas unternommen.

 

Niemand hat die Polizei gerufen. 

Niemand ist zur Szene gelaufen und hat das Stück Scheiße von der Frau runter gerissen.

Niemanden hat es interessiert was aus der Frau wurde.

 

Ein anderer Fall ereignete sich in der Gegend, in der ich aufgewachsen bin:

Ein vielleicht 10 Jahre alter Junge hat seine kleine Schwester, die etwa 6 Jahre alt war vor einer Meute Kindern zu sexuellen Handlungen gezwungen.

 

Es war auch da heller Tag.

Es war keine verwinkelte Gasse.

Sondern der Hof einer Häuserparzelle.

Niemand hat was unternommen.

 

Sicher man mag sagen, dass es noch Kinder waren und sie nicht wussten, dass es was Schlimmes war, was er gemacht hat. Dass sie recht und unrecht noch nicht gut genug unterscheiden können.

 

Aber damit belügen wir uns nur selbst. Wir sind dafür verantwortlich unseren Kindern ein gutes Beispiel zu sein und ihnen zu zeigen, wie man sich verhalten muss, wenn ein Mensch von einem anderen dazu gedrängt wird etwas zu tun, was er nicht tun will. Was haben wir stattdessen getan? Wir haben uns genauso verhalten. Nur gegafft und uns dran aufgegeilt.

 

Kinder verstehen sehr wohl, dass Tränen nichts sind, was hervorkommt, wenn man etwas tut, was man gern macht. Und trotzdem haben sie nichts gemacht. Und wir sind alle daran schuld.

 

Was passieren kann, wenn man Zivilcourage zeigt, ist uns vor nicht allzu langer Zeit bewiesen worden. Ein älterer Mann, Dominik Brunner, wurde bei dem Versuch 2 Jugendliche davon abzuhalten 4 Schüler zu bedrohen von den Jugendlichen zu Tode geprügelt.

 

Die beiden Jugendlichen müssen sich derzeit vor Gericht verantworten und haben eine lebenslange Haft- und eine 10 jährige Jugendstrafe zu erwarten. Brunner wurde nach seinem Tod von Bundespräsident Horst Köhler mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

 

Sicherlich ist es eine Tragödie, aber genau das ist der Punkt. Die beiden Jugendlichen hätten gar nicht die Gelegenheit gehabt Brunner zu Tode zu prügeln, wenn sich mehr Leute engagiert hätten. Im Nachhinein wird mit Worten wie Held und Drama um sich geworfen, dabei hat sich Brunner nicht heldenhaft, sondern nur menschlich verhalten.

 

Nur in einer total kranken Welt wie unserer kann Menschlichkeit als Heldentum angesehen werden und nicht als etwas Selbstverständliches.

 

Ich werde damit schließen, nicht weil mir die Beispiele ausgehen

- glaubt mir, ich hab nicht mal mit dem Beispielen angefangen -

sondern, weil es mich krank macht, darüber nachzudenken, wie weit es mit uns gekommen ist.

 

Ihr alle macht mich krank...

 

English Version

 

I hate all of you

 

If you’re wondering, if I mean you, I do.

 

You’re all sickening me. All this shit happening around you and no one even thinks of standing up and doing something against it.

 

You want reasons I hate you? You get them:

In New York, a couple of years ago, a woman was raped multiple times and killed in bright daylight in the courtyard of a house block. Over 30 people, who lived in the block, watched what happened and no one did anything.

 

No one called the police.

No one ran down and tore the piece of shit from the woman.

No one was interested what happened to her.

 

Another case happened in the area I grew up:

A boy of maybe 10 years forced his little sister, who was 6 or so at the time, to sexual actions in front of a crowd of children.

 

It was bright day.

It wasn’t an angled alley.

It was the courtyard of a block.

No one did anything.

 

Sure you can say that they were only children and they didn’t knew that what he did was a bad thing. That they can’t differ right from wrong that well.

 

But that would be only lying to us. We’re supposed to be role models for our children, to show them what’s right and wrong, to show them what you should do if a person is forced by another one to do something they don’t want to do. What did we do instead? We did the exact same thing. Only gawked and probably even got turned on by it.

 

Children understand tears very well and they know that you don’t cry if you’re doing something you want to do. Nevertheless they didn’t do anything. And we’re all responsible.

 

There was an example what can happen if you show moral courage not long ago. An older man, Dominik Brunner, was beaten to death by 2 adolescents as he tried to stop them from threatening 4 pupils.

 

The 2 adolescents must defend themselves before justice and may have a lifelong and a 10 years long punishment in jail ahead of them. Brunner was honored posthumously with the Bundesverdienstkreuz by federal president Horst Köhler.

 

Sure it’s a tragedy, but exactly that’s the point. The 2 adolescents wouldn’t have the chance to kill Brunner if more people would’ve helped. After things like that happen everyone uses words like hero and drama way too often, but what Brunner did wasn’t heroic, it was humane.

 

Only in a fucked up world like ours you can look at humanity and see it as heroism instead as something natural.

 

I’ll close with that, not because I ran out of examples - believe me I haven’t even started with the examples - but because it makes me sick thinking about how far we’ve fallen.

 

You all make me sick...

 

Montag, 1. Februar 2010

Moralinabhängigkeit

Mir war nochmal danach, mal wieder etwas Ernsteres zu schreiben, sei es nun wegen Transmetropolitan oder weil ich wiederentdeckt hab, wie viel Freude es bereitet, Leute moralisch zu entrüsten.

Womit ich auch direkt beim Thema bin. Die Moral ist, obwohl von vielen behauptet wird, sie wäre mittlerweile komplett aus unserem Leben verschwunden, so ziemlich die größte Bremse die unser Denken und Handeln hat.

Kurze Begriffserklärung, bevor ich wirklich genauer darauf eingehe:
Moralin ist ein satirisches Kunstwort, das auf Nietzsche zurückgeht und deutet durch die pharmazeutische Endung „-in“, welche zu dem Wort Moral hinzugefügt wird, auf eine verstandbeeinflussende Substanz hin.

Damit ist auch schon eine ziemlich ideale Beschreibung für das Wort Moral gefunden. Sie beeinflusst unser Denken und Handeln mehr als irgendwas anderes. Dabei ist die Moral eines Menschen immer subjektiv, was Debatten über das Thema immer besonders unterhaltsam machen. Insbesondere, wenn man den Gegenüber durch gezielte Fragen moralisch bis auf die Knochen auszieht.

Sicherlich nicht jedermanns Sache, aber wenn man den Hintergrund versteht, wieso ich das ab und an mache, ist es kein boshafter Akt, sondern vielmehr eine allzu oft missverstandene „Hilfe“. Was ich damit bewirken will, ist, dass sich die Leute fragen, wer sie eigentlich wirklich sind.

Wir bleiben hinter unserem Potential zurück, weil wir uns selbst Fesseln und Bürden auferlegen, die uns den freien Blick auf die Dinge verstellen. Wir schlucken die einfachen Antworten, weil die Wahrheit unsere moralischen Ansichten in Frage stellen würde. Die Abhängigkeit, die wir uns selbst zumuten, um den Status Quo aufrecht zu erhalten ist etwas gegen das ich angehen will.

Dabei ist es leicht, meine Intention falsch zu interpretieren, denn wenn man die Welt so sieht, wie sie wirklich ist, bleibt einem, bis man einen Weg gefunden hat, damit umzugehen, nicht mehr allzu viel Freude. Allerdings finde ich, dass es nötig ist, die Dinge zu sehen, wie sie sind, um etwas daran zu ändern.

Viel zu schnell tun wir Menschen, die schreckliche Dinge, wie das Misshandeln von Kindern oder vergewaltigen von Frauen, tun, als Monster ab, um uns von ihnen abzugrenzen. Wir wollen nicht wahr haben, dass der Teil, der diese Menschen dazu treibt, in uns allen steckt und wir nur durch die Moral, die wir uns selbst auferlegen daran gehindert werden.

Sieht man das als gegen an, ist dementsprechend Morallosigkeit die absolute Freiheit. Eine Freiheit jedoch, die wir nicht allzu lang überleben würden. Warum stelle ich also die Moral in Frage, obwohl es offensichtlich außer Frage steht, dass wir sie brauchen, um zu überleben?

Die Antwort darauf ist nicht einfach zu geben. Ich bin nicht für eine totale Morallosigkeit und bin sehr wohl der Meinung, dass wir die Moral brauchen, allerdings sollte die Moral eher ein Werkzeug sein, als Fesseln.

Wenn man sich durch die Moral zügeln kann etwas zu tun, was man als Unrecht ansieht, ist das ein Gebrauch, den ich unterstütze. Nutzt man sie jedoch, um sich selbst zu betäuben und keine Fragen mehr zu stellen, ist das der falsche Weg, damit umzugehen.

Was ich damit also bewirken will ist ein besseres Bewusstsein für uns selbst aufzubauen. Die Leute dazu bringen Dinge zu hinterfragen, sowohl was das Weltgeschehen, als auch was unser eigenes Denken und Handeln angeht. Viel zu oft bekommen wir eingeimpft, was wir denken und empfinden müssen, wenn wir bestimmte Schlagworte hören. Hitler = Hass, Haiti = Mitgefühl etc.

Ich bin der Meinung man sollte das Hirn, welches man bekommen hat, nicht nur dazu verwenden, die Hormone auszuschütten, die andere in einer Situation als passend empfinden, sondern hinterfragt, warum es als passend angesehen wird. Dabei sind Provokation und Entgegenhandlung die besten Werkzeuge.

Damit macht man sich sicherlich nicht beliebt, aber wenn ich dadurch nur einen dazu bringe, mal das Hirn zu entstauben und nachzudenken, hat es sich gelohnt. Ich hab es ziemlich satt immer nur die selben Reaktionen zu sehen, wenn irgendwo ein Unglück passiert ist oder jemand ausrastet und in Menschenmengen ballert.

Die Zeit hat gezeigt, dass diese Haltung uns nicht weiterbringt, also versuche ich einen anderen Weg zu gehen, in der Hoffnung, dass er Früchte trägt. Wer ihn auch finden und gehen will, muss nur den Sarkasmus- und Zynismusspuren folgen.

Mit freundlichen Grüßen
Ein kinderschändender Frauenvergewaltiger


English Version

Moralinaddiction

I felt like writing something more serious, be it due to Transmetropolitan or due to the fact, that I’ve rediscovered how much fun it is, to outrage someone morally.

With that I’m already at the topic. Morale is, although many people claim that it disappeared from our lives altogether, the biggest break our thinking and acting has.

A little definition, before I dive further into the topic: Moralin is a made-up word by, which goes back to Nietzsche and indicates a mentally affecting substance by the use of the pharmaceutical ending “-in”, which is added to the word morale.

With that we have a rather ideal definition for the word morale. It affects our thinking and acting more than anything else. Withal the sense of morale is subjective for everyone, which makes discussions about the matter really amusing. Especially when you strip your opponent to the bones in their sense of morale using concerted questions.

It might not be a fun anybody can enjoy, but if you understand the reason I’m doing this from time to time, you’ll see that it isn’t an invidious act but rather an often misunderstood “help”. What I want people to do, is to ask themselves, who they really are.

We fall behind our potential, just because we impose on ourselves with chains and burdens that block our free view on things. We swallow the easy answers, because the truth would question our sense of morale. The addiction we’re willing to take to sustain the status quo, is something I want to do something about.

It’s easy to misinterpret my intention, because if you see the world as she really is, you won’t have much fun, until you found a way to cope with it. Nevertheless I think it’s necessary to see the things as they are to change something about it.

Too quickly we shrug people off as monsters who do horrible things, like abuse children or rape women, to distance ourselves from them. We don’t want it to be true that the part of these people which leads them to do such things is in us all and that only the morale which we impose on ourselves is hindering us on doing so.

If you see this as given the absence of all morale becomes the true freedom. A freedom however we wouldn’t survive that long. So why am I questioning the morale, although it’s obvious that we need it to survive?

The answer to that question isn’t an easy one to give. I am not for the total absence of morale and it’s my opinion that we need it, but it should be a tool rather than being a burden.

If you use the morale to bridle yourself from doing something that’s wrong I appreciate it. But if you use it to sedate yourself from asking questions it’s the wrong way to deal with it.

What I’m trying to do is build a better consciousness for ourselves. To bring people to question things; the world affairs as well as our own behavior. Way too often we’re being inculcated with what we’re supposed to think and feel when we hear certain keywords. Hitler = Hatred, Haiti = Commiseration etc.

It’s my opinion that you shouldn’t use the brain given to you, just to spill hormones others find fitting for the situation, but rather ask yourself why it’s seen as fitting. Withal provocation and doing the opposite of what is seen as fitting are the best tools.

You won’t make yourself popular with that, but if I succeed at bringing someone to dust off his brain and think for himself, it was well worth it. I’m sick and tired of seeing the same reactions over and over again whenever there’s a tragedy or someone loses it and shoots into a crowd.

Time has shown that we won’t progress with this attitude, so I’m trying a different way hoping that it’ll yield fruit. If someone’s willing in finding and going that way, just follow the sarcasm and cynicism trail.

Sincerely yours
A child abusing, women raping fuckhead.