Und es lässt sich ganz schön Zeit dafür.
Life kills you
That’s all there’s to it. No clever metaphors. No deeper meaning. Life just quite honestly kills you.
And it sure takes its sweet time doing it.
Tränen laufen ununterbrochen über mein Gesicht. Ich sehe mich um, sehe dieselben Bilder, die ich die letzten 400 Jahre gesehen habe - zumindest fühlt es sich wie 400 Jahre an - und ich fange an mich zu fragen, ob es jemals etwas anderes geben wird. Ich sehe Leute töten, Leute verhungern, Leute ficken, Leute lachen und Leute sterben.
Meine Tränen fließen weiter. Es gibt nichts, was ich dagegen tun kann, so sehr ich es auch versuche, es hört nicht auf. Ich schreie auf die Leute ein, sie sollen etwas machen; irgendetwas anders machen, aber sie hören nicht. Ich schreie auf mich selbst ein, ich soll aufhören deshalb zu weinen, denn es ist schon immer so gewesen und darüber Tränen zu vergießen wird nichts daran ändern, aber ich höre nicht.
Es ist dieser Moment, in dem ich bemerke, warum meine Tränen nicht versiegen.
Sie versiegen nicht, weil ich die ganze Zeit gähne. Weil ich mich so an diesen ganzen Scheiß gewöhnt habe und ich ihm so müde bin, dass alles was ich tun kann ist, ihn anzugähnen wie ein gottverdammter Vollidiot.
Das ist es, was diese Welt mit dir macht; sie schafft es, dass du aufhörst, dich zu kümmern.
Ich hasse es hier.
English Version
I can’t stop crying
Tears run down my face constantly. I look around, see the same pictures I’ve seen for the last 400 years - at least it feels like 400 years - and I start wondering if there’ll ever be something different. I see people killing, people starving, people fucking, people laughing and people dying.
My tears keep flowing. There’s nothing I can do about it, as much as I’m trying, it won’t stop. I’m screaming at the people to do something; something different, but they don’t listen. I’m screaming at myself to stop crying about it, that it has always been this way and that shedding tears about it won’t change a thing, but I don’t listen.
It’s that moment when I realize why the tears won’t stop.
It’s because I’m yawning all the time. Because I’ve grown so familiar with all this bullshit; so tired of all this bullshit, that all I can do is yawn at it like a fucking idiot.
That’s what this world does to you; it makes you stop caring.
I hate it here.
Wenn du dich fragst, ob du damit gemeint bist, bist du’s.
Ihr alle macht mich einfach krank. All die Scheiße, die um euch passiert und kein Mensch denkt dran auch nur einen Finger zu rühren, um was dagegen zu unternehmen.
Wer Gründe braucht, warum ich euch hasse, soll sie kriegen:
In New York gab es vor einigen Jahren einen Fall von einer Frau, die in dem Hof eines Häuserblocks am hellen Tag mehrfach vergewaltigt und dann ermordet wurde. Über 30 Menschen, die in den Blöcken wohnten haben zugesehen und niemand hat irgendetwas unternommen.
Niemand hat die Polizei gerufen.
Niemand ist zur Szene gelaufen und hat das Stück Scheiße von der Frau runter gerissen.
Niemanden hat es interessiert was aus der Frau wurde.
Ein anderer Fall ereignete sich in der Gegend, in der ich aufgewachsen bin:
Ein vielleicht 10 Jahre alter Junge hat seine kleine Schwester, die etwa 6 Jahre alt war vor einer Meute Kindern zu sexuellen Handlungen gezwungen.
Es war auch da heller Tag.
Es war keine verwinkelte Gasse.
Sondern der Hof einer Häuserparzelle.
Niemand hat was unternommen.
Sicher man mag sagen, dass es noch Kinder waren und sie nicht wussten, dass es was Schlimmes war, was er gemacht hat. Dass sie recht und unrecht noch nicht gut genug unterscheiden können.
Aber damit belügen wir uns nur selbst. Wir sind dafür verantwortlich unseren Kindern ein gutes Beispiel zu sein und ihnen zu zeigen, wie man sich verhalten muss, wenn ein Mensch von einem anderen dazu gedrängt wird etwas zu tun, was er nicht tun will. Was haben wir stattdessen getan? Wir haben uns genauso verhalten. Nur gegafft und uns dran aufgegeilt.
Kinder verstehen sehr wohl, dass Tränen nichts sind, was hervorkommt, wenn man etwas tut, was man gern macht. Und trotzdem haben sie nichts gemacht. Und wir sind alle daran schuld.
Was passieren kann, wenn man Zivilcourage zeigt, ist uns vor nicht allzu langer Zeit bewiesen worden. Ein älterer Mann, Dominik Brunner, wurde bei dem Versuch 2 Jugendliche davon abzuhalten 4 Schüler zu bedrohen von den Jugendlichen zu Tode geprügelt.
Die beiden Jugendlichen müssen sich derzeit vor Gericht verantworten und haben eine lebenslange Haft- und eine 10 jährige Jugendstrafe zu erwarten. Brunner wurde nach seinem Tod von Bundespräsident Horst Köhler mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Sicherlich ist es eine Tragödie, aber genau das ist der Punkt. Die beiden Jugendlichen hätten gar nicht die Gelegenheit gehabt Brunner zu Tode zu prügeln, wenn sich mehr Leute engagiert hätten. Im Nachhinein wird mit Worten wie Held und Drama um sich geworfen, dabei hat sich Brunner nicht heldenhaft, sondern nur menschlich verhalten.
Nur in einer total kranken Welt wie unserer kann Menschlichkeit als Heldentum angesehen werden und nicht als etwas Selbstverständliches.
Ich werde damit schließen, nicht weil mir die Beispiele ausgehen
- glaubt mir, ich hab nicht mal mit dem Beispielen angefangen -
sondern, weil es mich krank macht, darüber nachzudenken, wie weit es mit uns gekommen ist.
Ihr alle macht mich krank...
English Version
I hate all of you
If you’re wondering, if I mean you, I do.
You’re all sickening me. All this shit happening around you and no one even thinks of standing up and doing something against it.
You want reasons I hate you? You get them:
In New York, a couple of years ago, a woman was raped multiple times and killed in bright daylight in the courtyard of a house block. Over 30 people, who lived in the block, watched what happened and no one did anything.
No one called the police.
No one ran down and tore the piece of shit from the woman.
No one was interested what happened to her.
Another case happened in the area I grew up:
A boy of maybe 10 years forced his little sister, who was 6 or so at the time, to sexual actions in front of a crowd of children.
It was bright day.
It wasn’t an angled alley.
It was the courtyard of a block.
No one did anything.
Sure you can say that they were only children and they didn’t knew that what he did was a bad thing. That they can’t differ right from wrong that well.
But that would be only lying to us. We’re supposed to be role models for our children, to show them what’s right and wrong, to show them what you should do if a person is forced by another one to do something they don’t want to do. What did we do instead? We did the exact same thing. Only gawked and probably even got turned on by it.
Children understand tears very well and they know that you don’t cry if you’re doing something you want to do. Nevertheless they didn’t do anything. And we’re all responsible.
There was an example what can happen if you show moral courage not long ago. An older man, Dominik Brunner, was beaten to death by 2 adolescents as he tried to stop them from threatening 4 pupils.
The 2 adolescents must defend themselves before justice and may have a lifelong and a 10 years long punishment in jail ahead of them. Brunner was honored posthumously with the Bundesverdienstkreuz by federal president Horst Köhler.
Sure it’s a tragedy, but exactly that’s the point. The 2 adolescents wouldn’t have the chance to kill Brunner if more people would’ve helped. After things like that happen everyone uses words like hero and drama way too often, but what Brunner did wasn’t heroic, it was humane.
Only in a fucked up world like ours you can look at humanity and see it as heroism instead as something natural.
I’ll close with that, not because I ran out of examples - believe me I haven’t even started with the examples - but because it makes me sick thinking about how far we’ve fallen.
You all make me sick...