Dienstag, 7. Februar 2012

Russland am Scheideweg

Russlands Demokratiesympathisanten und Demokraten stehen ein paar der härtesten Wochen ins Haus, die sie bisher erlebt haben. Damit jedoch gleichzeitig die möglicherweise Lukrativsten. Der Grund dafür ist die am 04.03. anstehende Präsidentschaftswahl, welche schon jetzt für große Kontroversen sorgt. Aufschreie von Wahlbetrug machen die Runde, während Ministerpräsident Wladimir Putin sich gelassen gibt, schon im ersten Wahldurchgang seine dritte Legislaturperiode festmachen zu können.

Seine Selbstsicherheit ist dabei so groß, dass vor einigen Monaten Meldung kam, er und der derzeitige Präsident Dmitri Medwedew würden lediglich die Berufe tauschen. Aufgrund der gehäuften Vorwürfe des Wahlbetrugs und der generellen Art von Putins Herrschaft und Wahlkampf ist davon auszugehen, dass die Präsidentschaftswahl bereits seit Monaten entschieden ist.

Dies ist ein offenes Geheimnis, dass der intellektuellen Elite Russlands, welche hauptsächlich in den Großstädten zu finden ist, zu Recht mehr als sauer aufstößt. Tausende Demonstranten gingen in den vergangenen Monaten auf die Straße, um ihrem, durch das Regime induzierten, Ärger Luft zu machen. Dies zwingt Putin dazu, sich vor allem auf die Provinzen zu konzentrieren, um die für ihn nötigen Stimmen zu bekommen.

Natürlich verlässt er sich nicht allein darauf. Samstag wurde abermals zu einer Demonstration gegen Putin aufgerufen, welche jedoch von einer beinahe ebenso stark besuchten Gegendemonstration ausgehebelt werden sollte. Dort ist von einer orangen Revolution, wie einst in der Ukraine, die Rede. Dort gingen 2004 ebenfalls Hunderttausende Aktivisten auf die Straße, um gegen Wahlfälschung zu protestieren. Die Demonstranten hatten Erfolg und der Oberste Gerichtshof beschloss, die Stichwahl zu wiederholen, was dazu führte, dass der vom Kreml bevorzugte Kandidat Wiktor Janukowytsch, der zuvor zum Sieger der Wahl erklärt wurde, seinem westlich orientieren Kontrahenten Wiktor Juschtschenko unterlag.

Die Partei Putins „Einiges Russland“ befürchtet jetzt vermutlich einen ähnlichen Ausgang und versucht alles ihr nur Mögliche, um dem vorzubeugen. Von wetternden Reden gegen Amerika bis zur Verunglimpfung seiner Gegner als Feinde des Landes und Orange Pest ist alles dabei. Was jedoch das meiste Aufsehen erregen müsste, ist, dass einige der dort eingetroffenen Pro Putin Aktivisten für ihre Dienste entlohnt werden.

Man sieht also nur im Blick auf die letzten Wochen, dass Putin nicht für einen fairen Wahlkampf oder gar Volksentscheid wäre. Zwar hat er, um den Vorwürfen des Wahlbetrugs Einhalt zu gebieten, versprochen, die von ihm abgeschafften Gouverneurs Posten wieder einzuführen und die Wahlen streng kontrollieren zu lassen, damit das Volk wirklich den Kandidaten bekommt, den es für richtig hält. Doch verschweigt er dabei, dass jeder Gouverneursanwärter vom Kreml abgesegnet werden muss, um kandidieren zu dürfen und gaukelt so seinem Volk und der ganzen Welt den Schein einer Demokratie vor, wenn es doch er ist, der weiterhin hinter dem Vorhang die Fäden zieht.

Von Wahlmanipulation und der Entwürdigung des Demokratiebegriffs abgesehen steht die derzeitige Russische Regierung jedoch nicht besser da. Erst kürzlich haben sie, zusammen mit China, eine, auf Russlands Drängen hin, immer weiter verwässerte Resolution des Assad Regimes mit ihrem Veto zum Scheitern verurteilt und damit dem brutalen Herrscher den Massenmord an seinem eigenen Volk erlaubt.
Grund dafür ist, dass die Russische Regierung in Baschar al-Assad einen wichtigen Handelspartner für Waffen hat. In der zentralsyrischen Stadt Hom kam es unlängst zu einer Eskalation des Konflikts, bei dem mehr als 400 Menschen getötet und weit über 1000 verletzt wurden.
Somit haben sie ihm nicht nur einen Freibrief für den Völkermord ausgestellt, sondern ihm auch noch die dazu nötige Ausrüstung geliefert.

Diese Tat wurde international aufs Schärfste kritisiert und attackiert. Durch diese kurzsichtige, rein profitorientierte Entscheidung hat die derzeitige Regierung Russland nachhaltig geschadet. Ihr öffentliches Ansehen ist dadurch, besonders in den arabischen Staaten, enorm gesunken, was sich auch wirtschaftlich auf sie auswirken wird.
Eines ist sicher, Baschar al-Assad wird, mit internationaler Unterstützung, wie Zine el Abidine Ben Ali, Hunsi Mubarak, Ali Abdullah Salih und Muammar al-Gaddafi zuvor zu Fall gebracht werden und Russlands Regierung wird die Konsequenzen für ihr Handeln zu spüren bekommen.

Der Punkt hinter all dem ist, dass Putin und „Einiges Russland“ nicht der Richtige Weg für eine der größten und bedeutendsten Nationen des Planeten ist. Sie schaden dem Ansehen des Landes aufgrund von menschenverachtenden Entscheidungen, die auf reiner Profitgier basieren und verlieren dabei die Langzeitfolgen komplett aus dem Blick.
Sie treten durch ihr mehrfaches, respektloses Umgehen mit Demokratie alle Werte, für die sie steht und damit auch ihr eigenes Volk mit Füßen.

Daher möchte ich jeden, der die Möglichkeit hat, dazu bitten, diesen Text so weit wie möglich zu verbreiten. Auch wenn es so scheint, als ginge uns das alles nichts an, als sei das alles so weit entfernt, dass wir die Konsequenzen der Wahl nicht spüren werden, als würde es nichts bewirken ein paar Worte weiterzuleiten. Selbst wenn es so sein sollte:
Es geht um Menschenleben.
Es geht um das Recht auf Demokratie.
Das Recht auf freie, gerechte Wahlen.

Und jede Russin und jeden Russen, die dies evtl. lesen werden möchte ich ebenso bitten. Lasst nicht zu, dass die derzeitige Regierung euer Land derartig führt. Zeigt, dass ihr ein Volk seid. Ein Volk, das nicht hinter dem Massenmord Assads steht. Ein Volk, dem es an seinem Land und den Idealen der Demokratie liegt.
Geht weiter auf die Straße.
Wählt am 04.03.2012 gegen Putin.
Und wenn er wieder versuchen sollte, sich selbst durch einen Wahlbetrug zum Präsidenten zu machen, zeigt, dass ihr es nicht einfach hinnehmen werdet. Fordert Neuwahlen. Die Vergangenheit hat deutlich gemacht, dass es möglich ist etwas zu verändern. Ihr habt Unterstützer rund um den Globus, die, auch wenn sie nicht mit auf die Straße gehen können, im Geist mit euch kämpfen. Wir leben in einer Zeit des politischen Wandels und ihr habt die Möglichkeit diesen Wandel auch in euer Heimatland, in euer Russland, zu bringen.
Als ein Volk.



Russia at the Crossroads

Russia’s devotees of democracy and democrats have some of the hardest weeks ahead of them, which they’ve seen yet, but, with that, potentially the most lucrative ones. The reason for that is the presidential election on the 4th of March, which already sparked a lot of controversy. Rumors of electoral fraud are spreading, while Prime Minister Wladimir Putin is confident that he’ll win the election and his third legislative period

His self-confidence is so big, that a report came through he and the current President Dmitri Medwedew would simply trade jobs. Due to the repeated accusations of electoral fraud and the general manner in which Putin is reigning and campaigning it is likely that the election is actually set for months now.

It’s an open secret, which rightfully upsets the intellectual elite of Russia, which is mostly found in the major cities. Thousands of people demonstrated in the past months to vent their anger, induced by the regime. This forces Putin to mainly focus on the provinces to get the needed votes.

Of course that’s not the only thing he’s counting on. Saturday another held demonstration against Putin, was met by a counter-demonstration which nearly had the same number of people attending. At the Pro Putin wing they talked about things like an Orange Revolution like in the Ukraine. 2004 hundred-thousands of people were demonstrating against electoral fraud as well. The demonstrators were successful and the High Court decided to repeat the run-off poll making the west oriented Wiktor Juschtschenko the winner, while the candidate the Kreml preferred Wiktor Juankowytsch lost his presidentship.

Putin’s party “United Russia” now probably fears that something similar is going to happen to Russia and is now trying everything to prevent that. From fulminating speeches against America to denigrating their opponents as enemies of the state and orange pest they used every instrument available. What should cause the most sensation is that some of the activists were paid to protest for Putin.

You can plainly see that Putin is against a fair election and referendum just by looking at the last few weeks. Sure he promised to bring back the governors he himself abrogated and to control the elections stringently to get rid of the accusations of electoral fraud, but he concealed that every candidate has to be given the Kreml’s blessing. By that he fools the people into believing a false democracy, because it is still Putin who is pulling the strings behind the curtain.

Aside from electoral fraud and general humiliation of democracy the Russian government isn’t looking much better. Along with China they doomed a resolution against the Assad regime with their veto that was already severely watered down because of Russia’s pressure. With that they allowed the brutal leader to mass murder his own people.
The reason for that being that Baschar al-Assad is an important trade partner to Russia’s government when it comes to arms deals. In the Syrian city Hom was an escalation of the conflict between the regime and the activists, which led to more than 400 dead and way more than 1000 killed people.
With that Russia not only gave permission for the mass murder, they also sold him the necessary equipment to do it.

That act was critisised and attacked harshly the world over. With this short sighted, purely profit oriented decision the government inflicted lasting damage to Russia. Their image was gravely corrupted especially in the Arabian countries, which will affect them financially as well.
One thing is certain, Baschar al-Assad will, with international aid, overthrown just like Zine el Abidine Ben Ali, Hunsi Mubarak, Ali Abdullah Salih and Muammar al-Gaddafi before him and Russia’s government will suffer the consequences for their actions.

The point of all this is, that Putin and “United Russia” aren’t the way for one of the biggest and most important nations of this planet. They damage the image of the country because of their inhumane acts, which are founded on nothing but greed and they completely forget about the consequences.
They humiliate democracy and with that their own people with their disrespectful way of treating it.

Because of that I want to ask everyone who’s reading this to spread this text as far as possible. Even if it seems like it doesn’t concern us; like it’s all happening far away; like we won’t even feel the consequences of the vote; like a few words can’t change anything.
Even if that’s true:
There are human lives at stake.
Democracy’s at stake.
And with that the right of free and fair elections.

And every Russian, who might be reading this I want to ask you as well. Don’t let your government lead your country the way they do. Show them, that you are the people. The people, who oppose the mass murder of Assad. The people, who care about their country and the ideals of democracy.
Continue to protest.
Don’t vote for Putin on the 4th of March.
And if he tries to become president through electoral fraud again, show him that you will not take it. Demand new elections. The past has shown that it is possible to change something. You have supporters all over the world, who despite not being there on the streets with you, will fight your fight along with you in spirit. We live in a time of political changes and you have the possibilities to bring this change to your home country, to your Russia.
As the people.

Samstag, 26. Februar 2011

Tötet im Namen der Nächstenliebe

Beim Durchsehen meiner alten Schreibsachen bin ich tatsächlich noch auf was gestoßen, dessen Verbreitung sich lohnen würde.

While looking at my old writing stuff I found something which is actually worth spreading. Though only the german version, since a lot of the things can't be translated. Sorry guys.


Töten im Namen der Nächstenliebe

Lämmer für die Schlachtbank
Geboren um zu sterben

Für was?
Für mehr?
Nicht länger

Saftige Wiesen
Von Stacheldraht umzäunt
Frei und doch gefangen
Kontrolliert und abgepackt

Von wem?
Uns
Kontrollieren ohne Kontrolle zu haben
Für was?
Die Sonne
Grausam liebend
Schenkt sie uns Licht und Wärme
Verbrennt uns innerlich

Gleißend
Erblindend hell
Strahlt sie herab
Ob nun wirklich
Eingebildet?
Es reicht
Uns
Bestialisch hinzurichten
Den Bolzen tiefer stoßen
Vater Mutter Bruder
Blut ist dicker als Wasser
Glaube ist Dicker als Blut

Hexenjagden

Täglich wieder
Folgen oder sterben
Dringt tiefer
Tötet nicht
Lähmt
Benebelt

Glaubt nicht an euch
Glaubt an die Sonne
Oder seid
Verdammt
Zum Leben
In der Hölle
Auf Erden

Blinde Herden richten
Das Blut bewässert die Wiesen
Das Fleisch ernährt die Erde
Eine Auslese
Auf Kosten allen Lebens
Tötet im Namen der Nächstenliebe
Amen!

Montag, 22. März 2010

Loose Time

Die Deutsche Version folgt eventuell. Derzeit hab ich keine Energie zum Übersetzen.



I’ve been thinkin‘ an awful lot lately. And as anyone who’s been there knows: thinkin’ always gets you into trouble.


My subject was time itself and how it manages not only to be completely relative but entirely subjective, too. Time varies, that’s something everyone has experienced. A moment of stress goes by far slower than a moment of joy. But with our view we can change time itself to our benefit.


You can focus solely on your future and with that yesterday’s already years gone. Today is just a step to get to your goal, tomorrow. Focus on your past and, well, you’re pretty much screwed. You see the things you can never experience again over and over. Trying to relive the moments that made your life worth living. Every today being just another step away from those times and every tomorrow becoming a horrifying image of you getting old and dying.


I’m in a state of living for today, which isn’t so bad if you manage it right. Everything becomes more intense, it’s new and fresh because it’s never been there in that exact constellation. Yesterday is years behind you and tomorrow might never exist, so you can see, taste, hear and smell everything to the fullest.


But in the last couple of minutes, hours, days or years - it really doesn’t matter that much - I’ve lost track. I’ve became incapable of managing my style of living correctly. It’s become stale and repetitive.


And because tomorrow might never come it’s useless to plan anything more than going to some places, some time where some things might happen. And because yesterday’s already years behind me I can’t even tell how long it’s been since I was truly happy. I can’t even remember if it really happened. It might’ve been just a dream all along.


I’m not living in a nightmare where nothing good ever seems to happen, I’m living in a dream where nothing real ever seems to happen.


I find something one day. Something that really pushes me, really helps me, really makes me live and, more important, something that really makes me want to live, but then I go to sleep and the next day it just vanished. It’s gone. I’m dying to find it again, but I can’t. This ain’t living anymore; it’s just waiting till I finally drop dead.


On the other hand bad thing vanish, too. There might be an incident that manages to hurt me deeply, so deep I didn’t even know I could feel that intense anymore, and then the next morning; it’s just the next morning. Nothing bad happened, nothing bad’ll be remembered. Well, maybe the memory’ll still be there, but it doesn’t hurt anymore. It just died off.


But I’m worried that that’s what’s happening to me, too. That I’m just dying off till there’s nothing left but an empty shell. Now, when I’m trying to cope with any feeling my chest starts to hurt pretty badly and my head goes numb. It’s like my mind, my heart, my soul or whatever you wanna call it starts bleeding and the blood blurs my vision so I don’t know what’s right or wrong anymore.


I’m fucking scared out of my skull that I’ll do or say something totally stupid in that state of mind. I don’t trust me anymore. Again the only things that’re stopping me from going full circle with madness are the promise I made years ago and the fear that I might hurt the two people I really care about. If I’d just let go I’m pretty sure I’d fuck me up so badly that I might never regain any kind of normal thinking consciousness; whatever that means by today’s standards.


The only things that remain constant in this endless time stream are my feelings towards Chris. I miss him. I really freaking do. He’d know what to do. I’ve learned everything I know from him and I still can’t live on my own. But I can’t think about him too long, because I know it’s only amplifying my urge to leave, so I can maybe see him again.


I’ve once again realized far too late what I had and I didn’t appreciate it enough. I’m telling myself that he wouldn’t want me to cry. That he’d want me to remember the good times. But truth be told, I’ve got no fucking idea how I should go on without him. I am crying, but it doesn’t help. It doesn’t change anything.


Later today I’ll go to bed and all this will be years behind me, with the exception of my feelings for him. With this text being the only evidence it ever really happened and that it’s not just some illusion my mind made up to drive me insane.


Life only happens in a spot in time, that’s not moving anywhere. I’m stranded, with sea surrounding me as far as I can see. I don’t know how long it’s been here and I don’t wanna know how much longer it’s going to be that way.


I’m just tired.

So tired…

Samstag, 20. Februar 2010

Das Leben bringt dich um

Das ist alles, was da ist. Keine cleveren Metaphern. Keine tiefere Bedeutung. Das Leben bringt dich schlicht und ergreifend um.

Und es lässt sich ganz schön Zeit dafür.

English Version

Life kills you


That’s all there’s to it. No clever metaphors. No deeper meaning. Life just quite honestly kills you.

And it sure takes its sweet time doing it.

Freitag, 12. Februar 2010

Ich kann nicht aufhören zu weinen

Tränen laufen ununterbrochen über mein Gesicht. Ich sehe mich um, sehe dieselben Bilder, die ich die letzten 400 Jahre gesehen habe - zumindest fühlt es sich wie 400 Jahre an - und ich fange an mich zu fragen, ob es jemals etwas anderes geben wird. Ich sehe Leute töten, Leute verhungern, Leute ficken, Leute lachen und Leute sterben.

 

Meine Tränen fließen weiter. Es gibt nichts, was ich dagegen tun kann, so sehr ich es auch versuche, es hört nicht auf. Ich schreie auf die Leute ein, sie sollen etwas machen; irgendetwas anders machen, aber sie hören nicht. Ich schreie auf mich selbst ein, ich soll aufhören deshalb zu weinen, denn es ist schon immer so gewesen und darüber Tränen zu vergießen wird nichts daran ändern, aber ich höre nicht.

 

Es ist dieser Moment, in dem ich bemerke, warum meine Tränen nicht versiegen.

Sie versiegen nicht, weil ich die ganze Zeit gähne. Weil ich mich so an diesen ganzen Scheiß gewöhnt habe und ich ihm so müde bin, dass alles was ich tun kann ist, ihn anzugähnen wie ein gottverdammter Vollidiot.

 

Das ist es, was diese Welt mit dir macht; sie schafft es, dass du aufhörst, dich zu kümmern.

Ich hasse es hier. 

 

English Version

 

I can’t stop crying

 

Tears run down my face constantly. I look around, see the same pictures I’ve seen for the last 400 years - at least it feels like 400 years - and I start wondering if there’ll ever be something different. I see people killing, people starving, people fucking, people laughing and people dying.

 

My tears keep flowing. There’s nothing I can do about it, as much as I’m trying, it won’t stop. I’m screaming at the people to do something; something different, but they don’t listen. I’m screaming at myself to stop crying about it, that it has always been this way and that shedding tears about it won’t change a thing, but I don’t listen.

 

It’s that moment when I realize why the tears won’t stop.

It’s because I’m yawning all the time. Because I’ve grown so familiar with all this bullshit; so tired of all this bullshit, that all I can do is yawn at it like a fucking idiot.

 

That’s what this world does to you; it makes you stop caring.

I hate it here.

Freitag, 5. Februar 2010

Ich hasse euch alle

Wenn du dich fragst, ob du damit gemeint bist, bist du’s.

 

Ihr alle macht mich einfach krank. All die Scheiße, die um euch passiert und kein Mensch denkt dran auch nur einen Finger zu rühren, um was dagegen zu unternehmen.

 

Wer Gründe braucht, warum ich euch hasse, soll sie kriegen:

In New York gab es vor einigen Jahren einen Fall von einer Frau, die in dem Hof eines Häuserblocks am hellen Tag mehrfach vergewaltigt und dann ermordet wurde. Über 30 Menschen, die in den Blöcken wohnten haben zugesehen und niemand hat irgendetwas unternommen.

 

Niemand hat die Polizei gerufen. 

Niemand ist zur Szene gelaufen und hat das Stück Scheiße von der Frau runter gerissen.

Niemanden hat es interessiert was aus der Frau wurde.

 

Ein anderer Fall ereignete sich in der Gegend, in der ich aufgewachsen bin:

Ein vielleicht 10 Jahre alter Junge hat seine kleine Schwester, die etwa 6 Jahre alt war vor einer Meute Kindern zu sexuellen Handlungen gezwungen.

 

Es war auch da heller Tag.

Es war keine verwinkelte Gasse.

Sondern der Hof einer Häuserparzelle.

Niemand hat was unternommen.

 

Sicher man mag sagen, dass es noch Kinder waren und sie nicht wussten, dass es was Schlimmes war, was er gemacht hat. Dass sie recht und unrecht noch nicht gut genug unterscheiden können.

 

Aber damit belügen wir uns nur selbst. Wir sind dafür verantwortlich unseren Kindern ein gutes Beispiel zu sein und ihnen zu zeigen, wie man sich verhalten muss, wenn ein Mensch von einem anderen dazu gedrängt wird etwas zu tun, was er nicht tun will. Was haben wir stattdessen getan? Wir haben uns genauso verhalten. Nur gegafft und uns dran aufgegeilt.

 

Kinder verstehen sehr wohl, dass Tränen nichts sind, was hervorkommt, wenn man etwas tut, was man gern macht. Und trotzdem haben sie nichts gemacht. Und wir sind alle daran schuld.

 

Was passieren kann, wenn man Zivilcourage zeigt, ist uns vor nicht allzu langer Zeit bewiesen worden. Ein älterer Mann, Dominik Brunner, wurde bei dem Versuch 2 Jugendliche davon abzuhalten 4 Schüler zu bedrohen von den Jugendlichen zu Tode geprügelt.

 

Die beiden Jugendlichen müssen sich derzeit vor Gericht verantworten und haben eine lebenslange Haft- und eine 10 jährige Jugendstrafe zu erwarten. Brunner wurde nach seinem Tod von Bundespräsident Horst Köhler mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

 

Sicherlich ist es eine Tragödie, aber genau das ist der Punkt. Die beiden Jugendlichen hätten gar nicht die Gelegenheit gehabt Brunner zu Tode zu prügeln, wenn sich mehr Leute engagiert hätten. Im Nachhinein wird mit Worten wie Held und Drama um sich geworfen, dabei hat sich Brunner nicht heldenhaft, sondern nur menschlich verhalten.

 

Nur in einer total kranken Welt wie unserer kann Menschlichkeit als Heldentum angesehen werden und nicht als etwas Selbstverständliches.

 

Ich werde damit schließen, nicht weil mir die Beispiele ausgehen

- glaubt mir, ich hab nicht mal mit dem Beispielen angefangen -

sondern, weil es mich krank macht, darüber nachzudenken, wie weit es mit uns gekommen ist.

 

Ihr alle macht mich krank...

 

English Version

 

I hate all of you

 

If you’re wondering, if I mean you, I do.

 

You’re all sickening me. All this shit happening around you and no one even thinks of standing up and doing something against it.

 

You want reasons I hate you? You get them:

In New York, a couple of years ago, a woman was raped multiple times and killed in bright daylight in the courtyard of a house block. Over 30 people, who lived in the block, watched what happened and no one did anything.

 

No one called the police.

No one ran down and tore the piece of shit from the woman.

No one was interested what happened to her.

 

Another case happened in the area I grew up:

A boy of maybe 10 years forced his little sister, who was 6 or so at the time, to sexual actions in front of a crowd of children.

 

It was bright day.

It wasn’t an angled alley.

It was the courtyard of a block.

No one did anything.

 

Sure you can say that they were only children and they didn’t knew that what he did was a bad thing. That they can’t differ right from wrong that well.

 

But that would be only lying to us. We’re supposed to be role models for our children, to show them what’s right and wrong, to show them what you should do if a person is forced by another one to do something they don’t want to do. What did we do instead? We did the exact same thing. Only gawked and probably even got turned on by it.

 

Children understand tears very well and they know that you don’t cry if you’re doing something you want to do. Nevertheless they didn’t do anything. And we’re all responsible.

 

There was an example what can happen if you show moral courage not long ago. An older man, Dominik Brunner, was beaten to death by 2 adolescents as he tried to stop them from threatening 4 pupils.

 

The 2 adolescents must defend themselves before justice and may have a lifelong and a 10 years long punishment in jail ahead of them. Brunner was honored posthumously with the Bundesverdienstkreuz by federal president Horst Köhler.

 

Sure it’s a tragedy, but exactly that’s the point. The 2 adolescents wouldn’t have the chance to kill Brunner if more people would’ve helped. After things like that happen everyone uses words like hero and drama way too often, but what Brunner did wasn’t heroic, it was humane.

 

Only in a fucked up world like ours you can look at humanity and see it as heroism instead as something natural.

 

I’ll close with that, not because I ran out of examples - believe me I haven’t even started with the examples - but because it makes me sick thinking about how far we’ve fallen.

 

You all make me sick...